Offener Bgm.-Brief an die FPÖ Lembach

Lieber Herr Weingartmann: Eurer Flugblatt-Partei ins Stammbuch!

Betrifft: FP-Flugblatt „DIALOG“ v. 17. 9. 2003

Sehr geehrter Herr Weingartmann!

Nachdem du – als letzter Lembacher – von eurer FPÖ mit kommender Wahl aus dem Gemeinderat ausscheidest, hätte ich von dir eigentlich nicht erwartet, dass du zum Abschied in einem Flugblatt noch einmal so viele Unsinnigkeiten verbreitest.

Zu obigem Flugblatt stelle ich als Bürgermeister fest:

1. Von der FPÖ sind außer von oben angeschaffte Resolutionen in den letzen Jahren keine Ideen und Vorschläge eingebracht geworden, welche mit Lembach nur irgend etwas zu tun gehabt hätten.

2. Auch die FPÖ hat Jahr aus, Jahr ein allen Auftragsvergaben im Gemeinderat zugestimmt, weil Lembacher Firmen Aufträge erhalten haben und damit Arbeitsplätze gesichert wurden.
Dass die FPÖ nun aber dies kritisiert und anscheinend keine Arbeit mehr für Lembacher Arbeitnehmer vergeben will, überrascht mich von den angeblichen „Beschützern des kleinen Mannes“ doch einigermaßen.

3. Die FPÖ hat im Gemeinderat weder eine starke Kontrolle ausgeübt, noch hat sie Beschlüsse „durchleuchtet“ (?), sie hat keine einzige Fehlentwicklung aufgezeigt und schon gar nicht jemals einen alternativen Vorschlag gemacht. Daher hast du – wie schon immer – auf konkrete Beispiele natürlich verzichten müssen.

4. Eine Partei, welche in Lembach ohnehin nichts gestalten, sondern nur kontrollieren will, hätte mit einem einzigen Vertreter im Gemeinderat wohl mehr als genug. Dann könnte die ÖVP weitere engagierte Leute in den Gemeinderat entsenden, welche schon in Vereinen tolle Arbeit geleistet haben.

Zu jüngsten konkreten Beispielen:
Am 24. 9. 03 war Kulturausschusssitzung: Gefehlt hat die FPÖ!
Am 25. 9. 03 war Prüfungsausschusssitzung: Gefehlt hat die FPÖ!

Wenn die VertreterInnen bzw. deren Ersatzleute keine Zeit für die Gemeindearbeit haben, sollten sie gleich nicht kandidieren!
Vor allem aber sollte die FPÖ dann: In Flugblättern nicht etwas behaupten, was sie 6 Jahre lang nie erfüllen wollte bzw. konnte!

5. Die FPÖ-Gemeinderäte waren interessanter Weise die einzigen, welche sich die Sitzungsgelder auf ihr persönliches Konto haben überweisen lassen.

6. Dubiose Anwürfe wie „Managermängel“ oder „Leichen im Keller“ hast du in offiziellen Sitzungen nie gemacht. In Flugblättern nun solche infame Unterstellungen zu machen, war ich zwar früher schon von dir dann und wann gewohnt, ich halte dies aber nach wie vor eines „Ehrenmannes“ nicht für würdig.

7. Wäre ich in meiner Arbeit für Lembach auf diese Flugblatt-FPÖ angewiesen, gäbe es für mich nur eines: aufhören und zurücktreten, denn diese Art von politischer Arbeit habe ich nicht nötig – und Lembach auch nicht! Der Wähler wird das am Sonntag bestätigen.

Mit freudlichen Grüßen
Herbert Kumpfmüller
Bürgermeister

Nachbemerkung zum kommenden FP-Team:
Herr Bernhard Hötzendorfer ist nicht Installationsmeister in Lederer-gasse 5, sondern irgendwo in der Linzer Gegend, wo er das ganze Jahr über wohnt bzw. arbeitet und wo seine Familie zu Hause ist. Er kommt zu den Gemeinde-Sitzungen von dort angereist, um die Interessen der FPÖ zu vertreten.

Herr Karlheinz Mittasch hat zwar ein Haus in Gloßholz, daheim war er aber eigentlich immer in Linz, wo auch seine Frau gemeldet ist.

Herr Wieland Mittasch ist der Sohn von Karlheinz Mittasch.

Nach der Familie Hötzendorfer hat nun also die Familie Mittasch die absolute Mehrheit in der FP-Gemeinderatsfraktion übernommen.

Profilbild von ÖVP
ÖVP Herbert KUMPFMÜLLER Parteiorganisation
Verfasst am: 25.09.2003
Zugriffe: 454