Bäuerinnen Lembach stellen ihre Tätigkeit ein

Das 'Bauernsterben' macht auch vor Lembach nicht halt

LEMBACH (29.07.2005) – Nach monatelanger intensiver aber letztlich erfolgloser Suche nach einer Nachfolgerin für die Ortsbäuerin Anni Hötzendorfer haben sich die Bäuerinnen Lembach gemeinsam zum Entschluss durchgerungen, die Ortsgruppe aufzulösen. Anni Hötzendorfer hatte zuvor die Funktion der Ortsbäuerin zurückgelegt, weil zuhause der landwirtschaftliche Betrieb aufgegeben wurde.

Diese Auflösung unserer Ortsgruppe, welche jahrelang wertvolle Dienste für den Bauernstand und die Lembacher Bevölkerung geleistet hat, ist zwar sehr schade, aber es ist eine Entwicklung, die nicht nur in unserem Bezirk immer mehr um sich greift. Das ‚Massensterben‘ der Kleinbauern lässt sich nicht mehr aufhalten und wird sich durch die unausweichliche Rücknahme der landwirtschaftlichen Förderungen noch verstärken. Entweder ein Betrieb kann wirtschaftlich und mit einem Mindestmaß an Freizeitbudget geführt werden oder er muss/sollte irgendwann zusperren.

Vielleicht wird man sich künftig mehr im Lembacher Ortsbauernbund oder auf Bezirksebene engagieren, denn die Stimme der Bäuerinnen sollte auch in Zukünft gehört werden.

Exkurs:

Volkswirtschaftlich betrachtet ist das Zusperren der Kleinen und das dadurch induzierte Wachstum der Großen sogar begrüßenswert. Der Fachterminus dafür lautet ‚Überkapazitäten und unrentable Einheiten abbauen‘. Trotzdem ist es wahrscheinlich der Treppenwitz der Geschichte, dass gerade jetzt viele Landwirte in Europa das Handtuch werfen, wo von Zukunftsforschern und weltweit geachteten Anlagegurus ein Zeitalter massiv steigender Agrarpreise angekündigt wird. Treiber dieser Entwicklung sollen Klimaverschiebungen UND die kommenden Weltwirtschaftsmächte CHINA und INDIEN sein. Wir werden sehen …

Profilbild von Bäuerinnen
Bäuerinnen Josef REINTHALER Freizeit
Verfasst am: 30.07.2005
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