Wenn man eine zweite Chance bekommt

Kommentar zum Sonntag: Was haben Lazarus und Corona gemeinsam?

LEMBACH (01.04.2020) – Weil am Sonntag gerade das „Lazarus“-Evangelium verlesen wurde („Lazarus komm heraus …“ passt der u.a. Sonntagskommentar ganz gut zur aktuellen Situation:

Wenn man eine zweite Chance bekommt

Viele sehen die aktuelle Weltkrise als Anstoß für eine grundlegende Änderung unserer Denk- und Verhaltensweisen. Nach Corona wird die Welt nicht mehr dieselbe sein wie vorher, so hören wir es von Regierungssprechern und Zukunftsforschern. Die einen fürchten sich aufgrund solcher Aussagen nicht ganz zu unrecht vor einer großen weltweiten Überwachungswelle, die notwendig sei, um unsere Gesundheit zu schützen. Andererseits könnten Menschen durch diese Erfahrung beginnen ihren fieberhaften Lebensstil grundsätzlich in Frage zu stellen. Das wäre jedenfalls für die Menschen und die gesamte Schöpfung von großem Vorteil. Hoffen wir auf das Beste.

Um Transformation zu etwas Neuem hin geht es auch bei der Auferweckung des Lazarus. Ein Freund Jesu stirbt in seiner Abwesenheit. Jesus hätte es verhindern können, aber er möchte, dass Lazarus diese Todeserfahrung macht. Und zwar für Lazarus selbst und alle, die an seinem Leben Anteil nehmen: seine Familie, die Apostel, die Juden und uns. Alles zur Ehre Gottes.

Das Leben nach dem Tod ist in jedem Fall etwas Unvorstellbares, egal ob man von Gott ins ewige Leben oder wieder ins ins Diesseits berufen wird. Man lebt dann nicht einfach weiter wie bisher. Es ändert alles, wenn man das Tal des Todes – diese völlige Selbstentäußerung – durchschreiten muss. Und wenn man von Gott auf diese einzigartige Weise erneut ins diesseitige Leben zurückgerufen wird findet Heilung auf verschiedensten Ebenen statt. Eine nie gekannte Freiheit stellt sich ein und vieles mehr. Dies betrifft nicht nur Lazarus selbst sondern sein gesamtes Beziehungsnetzwerk.
Nach dem „Lazarus komm heraus“ fordert Jesus die anderen auf: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!

Ähnliches ruft Jesus auch uns zu, wenn wir nach Ende der Quarantänemaßnahmen und Ausgangsbeschränkungen wieder unsere Höhlen verlassen können. Lassen auch wir uns von unseren unguten Bindungen und Zwängen befreien und eine neue Freiheit entdecken, weit jenseits alles Materiellen.

Quelle: derhimmelunddu.at

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Verfasst am: 01.04.2020
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