Sonntag, 22. September 2024 – Erntedank – „Plädoyer für die Dankbarkeit“

DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER


Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!

Erntedank, wir danken Gott für die Ernte, die wir haben. Wir danken Gott, dass wir mehr als genug zum Leben haben. Oder heute vielleicht einmal anders gesagt, wir machen uns bewusst, wie gut es uns eigentlich geht. Den meisten Menschen bei uns geht es gut. Aber der Mensch neigt zu Vergesslichkeit und zum Übersehenen. Schauen, wie gut es uns geht. Das möchte ich am heurigen Erntedank mit euch tun. Und da habe ich heute drei Hilfen für uns.

Predigt Erntedankfest, 25. Sonntag im Jahreskreis, 22.9.2024 – Perikopen: Jak 3,16-4,3​Mk 9,30-37
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift

Für Dankbarkeit und gegen Undankbarkeit

Erstens: Eine Weltstatistik mit fünf Feststellungen, die wir auf unser Leben hin lesen dürfen. Sie dürfen uns helfen unsere Zufriedenheit zu erforschen.

  • 1. Falls du heute Morgen nicht krank, sondern gesund aufwachst, bist du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden.
  • 2. Falls du nie einen Tag Krieg erfahren hast, niemals Einsamkeit Gefangenschaft, oder Hungernsont, dann bist du glücklicher als 500 Millionen Menschen in der Welt.
  • 3. Falls sich in deinem Kühlschrank Essen befindet, du Kleider hast, ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen, bist du reicher als 75 Prozent aller Erdenbewohner.
  • 4. Falls du ein Bankkonto hast, Geld in der Geldbörse und auf kein Kleingeld achten musst, gehörst du zu den 8 Prozent der wohlhabenden Menschen in dieser Welt.
  • 5. Falls du diese Statistik liest, bist du besonders privilegiert, denn du gehörst nicht zu den Milliarden Menschen, die nicht lesen können.

Soweit diese Statistik. Einladung zum Nachdenken, wie gut es uns geht.

Alle dankbaren Menschen sind glücklich

Zweitens: Ein kleines Dankebuch schreiben. Folgendes habe ich hier von einem jungen Menschen gefunden. Er schreibt: Auf meinem Nachttisch liegt neben anderen Büchern ein spezielles Dank-Buch. Vor dem Einschlafen notiere ich jeweils drei Dine, für die ich dankbar bin. Normalerweise lese ich frühere Eintragungen nicht durch. Aber an Tagen, an denen es mir schwer fällt, das Schöne und Leichte, das Helle und Freudvolle in meinem Leben zu erkennen, blättere ich in diesem Dank-Buch. Meistens hellt sich meine Stimmung schon nach wenigen Seiten auf. Ich erfahre dabei, dass ein dankbarer Mensch nicht gleichzeitig unglücklich sein kann. Ein hierzu passendes Sprichwort lautet: Nicht die Glücklichen sind dankbar, sondern die Dankbaren sind glücklich. Das Dank-Büchlein wäre ein guter Tagesrückblick, so könnte jeder Tag ein Erntedankfest im Kleinen werden.

75jährige lässt sich von Journalistin interviewen

Drittens: Eine eigene Dank-CD. Das hat nun ein älterer Mensch gemacht, nämlich eine Frau bei ihrem 75. Geburtstag. Da hat sie sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Sie lässt sich von einer bekannten Journalistin interviewen. Ihre ganze Lebensgeschichte kommt zur Sprache, ihre Höhen und Tiefen in Beruf und Familie, ihre Begasbungen und Talente, ihre Begegnungen und Erfahrungen mit den Menschen. Das Interview erschöpft sich nicht in den Erinnerungen. Das Leben wird gedeutet und gewichtet und immer wieder blitzt durch, dass die Jubilarin ihr Leben als großes Geschenk betrachtet. Das Interview lässt die Frau auf eine CD brennen. Diese schenkt sie an ihrem Geburtstag allen Menschen, die ihr wichtig sind.

Die CD hat einen aussagekräftigen Titel, nämlich Erntedank. Es ist der Rückblick auf ein langes Leben, in dem viel Saat aufgegangen ist und viele Früchte gewachsen sind. Die Lebens-, Glaubens-, und Beziehungsfrüchte sind vielleicht die wichtigsten auf dem Erntedankaltar. Man kann sie jedoch nur mit dem Herzen sehen. Es braucht hier den Blick des Kindes. Ein solches hat Jesus in die Mitte gestellt. Wie gerne streiten die Menschen, wer der Größte ist. Und dort, wo man immer nur der Größte sein will, bekommt man automatisch immer zu wenig, und das nicht nur im materillen Sinn, und dann übersieht man leicht, wie gut es einem eigentlich geht.

Liebe Brüder und Schwestern!

Erntedank, heuer einmal ein bewusstes Schauen, wie gut es uns eigentlich geht. Die Weltstatistik, das Danke-Buch und die Dankes-CD können uns eine große Hilfe sein, dann heißen wir nicht nur Kinder Gottes, sondern sind es auch. Denn eines ist klar, Gotteskinder sind immer dankbar gegenüber ihrem himmlischen Vater. Und das größte Unglück des Atheisten, des Menschen, der Gott nicht kennt und braucht, ist, dass er keinen Gott hat, keine Adresse, wo er seinen Dank hinschicken kann. Amen.


Sonntags-Evangelium, 22. September 2024

In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er belehrte seine Jünger und sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände von Menschen ausgeliefert und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden das Wort nicht, fürchteten sich jedoch, ihn zu fragen. Sie kamen nach Kafárnaum.

​Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen, wer der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.


MEINUNGSARTIKEL
Bestsellerautor Dr. Johannes Hartl über die Frage: „Gibt es den Teufel überhaupt noch … und falls ja, wie funktioniert er“ ?

Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))


BILDNACHWEIS

  • Bild OBEN:

LINKS

KONTAKT

H. Maximilian Pühringer O.Praem
Pfarramt Lembach
Marktplatz 13
4132 Lembach

e-mail: pfarre.lembach@dioezese-linz.at
Tel: +43 (0)7286 8214
+43 (0)676 88084811
Fax: +43 (0)7286 8214

Kanzleistunden:
Dienstag 17:00 – 18:00 Uhr
Mittwoch 9:15 – 11:45 Uhr

Profilbild von Wort zum Sonntag (G)
Wort zum Sonntag (G) Pfarre Lembach Religion
Verfasst am: 21.09.2024
Zugriffe: 218