Sonntag, 8. September 2024 – Fest Maria Geburt – „Jedem Anfang liegt ein Zauber inne ..“
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Neun Monate nach dem Fest Maria Empfängnis feiert die Kirche am heutigen Tag das Fest Mariä Geburt. Es geht hier weniger um einen historischen Tag. Das Fest möchte uns sagen Maria ist eine von uns, sie hat einen Geburtstag wie wir. Ihr Leben hat einen Anfang aus dem viel geworden. „Jeden Anfang liegt eine Zauber inne…“ hat Hermann Hesse einmal gesagt.
Predigt Mariä Geburt, 8.9.2024 – Perikopen: Röm 8,18-30Mt 1,18-23
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
Das ganze Leben ist ein Weg
Der Geburt Mariens wohnt bereits der Zauber der Erlösung durch ihren Sohn inne. Was verbinden wir mit der Geburt Mariens. Erstens: Mit ihrer Geburt beginnt Mariens Lebensweg und Glaubensweg in der Welt. Das Leben ist immer ein Weg. Wir wissen gar nicht so viel vom Weg Mariens. Aber sie ist ihn gegangen durch Höhen und Tiefen, mit allem was das Leben mit sich bringt, oft überraschend oder gar als Zumutung. Und wir wissen, dass Mariens Weg direkt eingemündet in die ewige Gemeinschaft mit Gott. Ein Weg ist immer zum Gehen da, sonst geht nichts weiter. Gehen ist ein Grundwort des Glaubens. Es steht für Beweglichkeit für innere Beweglichkeit.
Wenn ich an das Magnificat denke, den großen Lobpreis Mariens auf den in der Geschichte wirkenden Gott, dann denke ich mir, wie beweglich muss das Innere Mariens gewesen sein, wenn derartig schöne und Tiefe Worte aus ihr sprudelten. Gott hat uns auf unseren Lebens- und Glaubensweg gestellt. Aber gehen müssen wir ihn selber. Er hilft uns dabei. Wir dürfen seine Hilfen entdecken und sehr dankbar annehmen. Für wie viele Menschen war wohl Maria eine Hilfe auf dem Weg. Sie wird ja auch als Meerstern bezeichnet. Früher hat man sich auf der Schifffahrt an den Sternen orientiert. Wir dürfen uns an Maria orientieren, an ihren großen Glauben, so finden wir den Weg.
Es gibt den Ruf Gottes für jeden Menschen
Zweitens: Mit Mariens Geburt verbindet sich ihre große Berufung. Sechzehn, siebzehn Jahre nach ihrer Geburt, wird der Engel bei ihr anklopfen und sie nach ihrer Bereitschaft fragen Mutter Gottes in dieser Welt zu werden. Sie hat Ja gesagt, obwohl sie sich der Tragweite ihres Ja-Wortes wohl noch nicht bewusst war. Gott hat ihr vertraut, viel anvertraut, alles, was er hatte nämlich seinen Sohn. Gott hat sie hier wohl auch überrascht und ihr viel zugemutet. Berufung hat immer mit Ruf mit Ruf zu tun. Es gibt den Ruf Gottes für jeden Menschen. Und dieser Ruf will beantwortet werden, durch unser Leben und unseren Glauben.
Wir sind berufen Mensch zu sein, wir sind berufen Christ zu sein, das hat in der Taufe begonnen, und wir sind berufen füreinander da zu sein, aufmerksam zu sein, für das was in der Welt von heute fehlt, wie damals zu Kana, als der Wein ausging. Und dann sollen auch wir nicht fehlen, wo wir nötig sind. Der Mensch ist berufen ein Liebender zu werden. Das bringt Gutes in die Welt. „Wir wissen, dass Gott bei denen die ihn lieben alles zum Guten führt,“ haben wir in der Lesung aus dem Römerbrief gehört. Oder anders übersetzt: „Denen, die Gott lieben gereicht alles zum Guten!“ Das ist unsere Berufung, dass durch unsere Gottesliebe auch unser Leben einmal zu einem guten Ende kommt und wir einmal das ewige Magnifikat, das Lied des erlösten Menschen anstimmen dürfen.
Priestermangel -Worin besteht das Problem?
Priestermangel geht mit Glaubensschwund einher. 2026 wird neues System eingeführt. Eine Mehrbelastung durch den Priestermangel ist auch für Pfarrer Maximilian Pühringer spürbar. Aktuell kümmert er sich um die Pfarren Lembach, Oberkappel, Hofkirchen und Neustift …
Wir alle sind auch Teil der Heils-Geschichte
Drittens: Mit der Geburt Mariens verbindet sich Heilsgeschichte. Wir alle sind Teil der großen Geschichte Gottes mit den Menschen. Gott geht immer mit den Menschen mit. Er ist Gott der menschlichen Geschichte. Wir nennen diese Geschichte Heilsgeschichte. Immer wieder hat Gott in der Geschichte mit den Menschen gesprochen, Beziehung aufgenommen Kontakt gehalten, zuletzt durch seinen Sohn. Da hat er sich als Mensch auf uns Menschen eingelassen. Die Geburt Jesu ist ja im heutigen Evangelium schon angeklungen. Mit der der Geburt Marias steht die Erlösung unmittelbar bevor. Über Generationen hat das Volk Israel einen Messias erwartet. Maria hat ihn uns geboren.
Vielleicht sollen wir uns am heutigen Fest einfach einmal bewusst machen, dass es uns freuen darf, dass es neben den vielen Unheils-Geschichten in der Welt, auch die Heilsgeschichte Gottes mit uns Menschen gibt, und dass wir da dabei sein dürfen. Wir dürfen uns freuen, dazu hat uns der Antwortpsalm eingeladen: „Herr, ich baue auf deine Huld, mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken. Singen will ich dem Herrn, weil er mir Gutes getan hat.“ Oder wie der Kirchenvater Andreas von Kreta geschrieben hat: „Die ganze Schöpfung soll sich freuen…und alles, was in der Welt und über der Welt ist, soll sie mit Freude feiern. Heute ist in der Tat das Heiligtum des Schöpfers aller Dinge errichtet worden, und die Schöpfung ist auf eine neue und würdigere Weise bereit, den höchsten Schöpfer zu empfangen.“
Liebe Brüder und Schwestern!
Mariä Geburt, Anfang ihres Lebens. Blick auf das, was aus diesem Anfang geworden ist. Lebensweg, Glaubensweg, Berufung, Heilsgeschichte. Grund zur Freude für uns alle. „Voll Freude feiern wir das Geburtsfest der Jungfrau Maria, aus ihr ist hervorgegangen die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, unser Gott.“ Amen.
Sonntags-Evangelium, 8. September 2024 – Markus 7, 31–37
Evangelium: Markus 7, 31–37
Die Begegnung mit Jesus berührt und heilt.
In jener Zeit verließ Jesus das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekápolis. Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte, und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen.
Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Éffata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden.
Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr verkündeten sie es. Sie staunten über alle Maßen und sagten: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.
Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.
HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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H. Maximilian Pühringer O.Praem
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