
CHRONIK – Den Kreuzweg gehen auf den Mühlholzberg – Einst und Jetzt
14 Kreuzwegstationen auf den Mühlholzberg als Bildmeditation
Gemeinsam mit der Mühlholzkapelle wurde beim Kapellenbau 1844 auch ein Kreuzweg in Form steinerner Bildsäulen mit jeweils zwei bemalten Blechtafeln in den Nischen geschaffen. Da die Kreuzwegbilder immer schnell alterten, wurden diese 1899, 1908, 1935 und zuletzt 1974 erneuert. Nach längerer Suche für eine dauerhafte Lösung erhielt Bildhauer Sepp Aumüller aus Walding den Auftrag zur Produktion von Reliefdarstellungen in Aluminiumguss.
Mühlholz, Kreuzweg und Liturgie
Laut damaligem Ministranten Karl Ensbrunner war zu Beginn der 1950er Jahre – vor der Liturgiereform – die Mühlholzkapelle und der Kreuzweg viel mehr in das religiöse Geschehen der Pfarre eingebunden. Er denkt dabei an die Prozessionen zu Christi Himmelfahrt und am Rosenkranzsonntag. Am Gründonnerstagabend war immer der Gang entlang des Kreuzwegs zur Kapelle. Dort wurde mit einer Ölberg-Kreuzwegandacht vor dem Altarbild des gekreuzigten Jesus des Beginns der Leiden Christi gedacht. Der Kreuzweg ist, wie viele Kapellen und Wegkreuze, ein Zeugnis von Verbundenheit und Dankbarkeit unserer Vorfahren Jesus Christus – dem Gründer des Christentums – gegenüber.
Kraftort Muehlholzberg
In den letzten 180 Jahren ist die von Leinwandhändler Alois Johanniter zum Dank für Errettung aus Lebensgefahr erbaute Mühlholzkapelle ein echtes Wahrzeichen von Lembach und ein ganz besonderer Kraftort geworden. In der Zeit vor dem Kapellenbau standen auf der Kuppe dieses Berges fünf Kapellennischen. Diese Mini-Kapellen und auch das spätere Gotteshaus waren das Ziel von unzähligen Wallfahrten seit etwa 350 Jahren bis in die Zwischenkriegszeit.
Jede Lembacherin und jeder Lembacher ist schon mit Sicherheit mindestens einmal auf „unserem“ Mühlholz gewesen und ist somit – bewusst oder unbewusst – auch den Kreuzweg gegangen. Denn um die wunderschöne Aussicht vom Mühlholzberg zu genießen ist es notwendig vorher die Mühen des Anstieges auf sich zu nehmen. Vielleicht ist ja genau die diesjährige Fastenzeit mit den Kartagen wieder ein Anlass, sich auf die Zeugnisse religiösen Lebens früherer Generationen einzulassen.
Kinder und der Kreuzweg

Alle 14 Kreuzweg-Stationen hinauf zum Mühlholzberg
Der Begründer des Christentums (Jesus) ist vor über 2000 Jahren diesen äußerst schmerzhaften Weg am Ende seines irdischen Lebens gegangen. In der Fastenzeit und besonders in der Karwoche erinnern sich die Christen an diese Ereignisse, welche die ganze Welt und den Himmel verändert haben. Und zwar auch in Form einer Betrachtung der verschiedenen Etappen dieses Weges. Als Christ würdigt man auf diese Weise die Leiden, die Jesus für die Erlösung aller Menschen auf sich genommen hat.
Die folgenden Kreuzwegstationen sind Fotografien der jeweiligen Mühlholzweg-Kreuzwegstationen. Diese wurden kombiniert mit Fotos rund um den Mühlholzberg. Manchmal sind die Kreuzweg-Reliefs durchscheinend, manchmal sind es die Mühlholz-Bilder. Dies als eine Art Entsprechung, da auch im menschlichen Leben abwechselnd das weltlich-irdische und das die Ewigkeit erwägende Verhalten die Oberhand gewinnt.
Wer tiefer in die historische Bedeutung dieser Stationen eintauchen möchte – welche auch so manche Wegweisung für das eigene Leben haben können – kann sich die sehr gelungene Kreuzweg-Betrachtung der Caritas (Link) der Diözese St. Pölten ergänzend ansehen.
Quelle: Heimatbuch „400 Jahre Markt Lembach“ und eigene