
Sonntag, 18. Mai 2025 – Meine Gedanken zur Wahl von Papst Leo XIV.
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER
Nachdem der himmlische Vater am Ostermontag Papst Franziskus zu sich heimgerufen hat sich das Kardinalskollegium zum Konklave zusammengefunden und am frühen Abend des 8. Mai – genau 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges – Robert Francis Kardinal Prevost gewählt, der sich den Namen Leo XIV. gegeben hat.
Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
Wer ist unser neuer Heiliger Vater? Wer ist Leo XIV.?
„Mit Euch bin ich Christ, für Euch bin ich Bischof!“ Mit diesem Zitat bekennt sich der der 267. Nachfolger des heiligen Petrus bei seinem ersten Auftritt als ein Sohn des hl. Augustinus, der er aufgrund seiner Ordenszugehörigkeit ist. Augustinus ist ja auch für uns Prämonstratenser ein wichtiger Ordensheiliger. Er erscheint als sympathischer und beinahe jugendlich wirkender Mann. Er ist ein sehr besonnener, stiller, bescheidener, aber hochgescheiter Mann mit einer breiten Erfahrung, ein Wissenschaftler, ein Seelsorger, ein Mann mit Leitungserfahrung in Rom, in Nord‐ und vor allem Südamerika. Der erste gebürtige Nordamerikaner, der freilich hauptsächlich in Südamerika gewirkt hat und auf diese Weise Nord‐ und Südamerika verbindet.
Was für ein Zeichen in Richtung des amerikanischen Kontinents
Aber was für ein Zeichen in Richtung des amerikanischen Kontinents! Man kann die Weisheit der Kardinäle, geführt vom Heiligen Geist nur immer wieder neu bewundern für die Überraschungen, die sie uns bieten. Schauen wir kurz auf seinen Lebenslauf.
Lebenslauf des neuen Papstes
Der neue Papst ist am 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung, im Jahr 1955 in Chicago als Sohn von Eltern mit französisch‐spanisch‐italienischen Wurzeln zur Welt gekommen. Er hat Mathematik und Philosophie in der Nähe von Philadelphia studiert und ist im Jahre 1977 der Ordensgemeinschaft der Augustiner beigetreten, wo er am 29. August 1981 die ewige Profess abgelegt. Am 19. Juni 1982 wurde er zum Priester geweiht, 1985 mit einer kirchenrechtlichen Dissertation zum Doktor der Theologie promoviert und dann folgte der Einsatz als Missionar in Peru. Dort war er Prior, Ausbildungsleiter, Lehrer der Professen, Provinzialoberer, und zusätzlich im Erzbistum Trujilo Gerichtsvikar und Professor für Kirchenrecht und Moral im Priesterseminar. Von 2001 bis 2013 war er Generalprior des Augustinerordens mit Sitz in Rom. Am 3. November 2014 wurde er von Papst Franziskus zum Titularbischof und Apostolischen Administrator von Chiclayo (Peru) ernannt und am 26. September 2015 zum Diözesanbischof.
Erst 2023 zum Kardinal ernannt
Dann berief Papst Franziskus ihn nach Rom: Am 30. Januar 2023 wird er Erzbischof und Präfekt des Bischofsdikasteriums. Noch im selben Jahr wurde er von Papst Franziskus am 30. September im Konsistorium zum Kardinal kreiert.. Sein Wahlspruch lautet: „Nos multi in illo uno unum – In diesem einen (Christus) sind wir viele eins“. Er ist entnommen – natürlich – aus einer Erläuterung zu den Psalmen seines Ordensvaters, des heiligen Augustinus.
Was könnte der neue Papst bewirken
Als Papst wählt er den Namen Leo XIV. Dahinter steht auch ein Programm und Anknüpfung an jenen, der vor ihm den Namen trug. Aber mir fallen drei Aspekte zu seinem Namensvorgänger Leo XIII. ein, der 1878 bis 1903 Papst war:
1. Die Soziale Frage: Leo XIII. ist vor allem für die erste große Sozialenzyklika verantwortlich: „Rerum novarum“ (1891) Weitere 85 Enzykliken sind von ihm, Leo XIII., einem hochgebildeten Mann, der auch als Dichter heimlich kreativ war, verfasst worden.
2. Die missionarische Kirche: Leo XIII. hat die Weltmission auf eine neue organisatorische Grundlage gestellt und ausgeweitet. Viele Missionsorden sind in dieser Zeit gegründet worden und es gab einen Globalisierungsschub in den kirchlichen Strukturen: 48 Apostolische Vikariate und 248 Diözesen wurden neu errichtet.
Dem neuen Papst ist der Friede, den letztlich nur der Herr schenken kann, äußerst wichtig
3. Der Friede: Leo XIII. profilierte maßgeblich die Rolle des Vatikan als neutraler Vermittler bei internationalen Konflikten. Leo XIII. war ein großer Papst, an dem nun der neue anknüpft über eine Brücke von über 120 Jahren. Und vielleicht schwingt auch der Name Leo I. des Großen ein wenig mit. Leo der Große, einer der bedeutendsten Päpste des ersten Jahrtausends, des Konzils von Chalcedon im Jahr 451, beigetragen durch eine weise christologische Formulierung, so dass die Theologen des Ostens auf einen Brief von ihm geantwortet haben: „Durch Leo hat Petrus gesprochen.“
Abrüsten auf allen Ebenen, auch bei den Worten
Papst Leo XIV. hat in seiner ersten Ansprache, die er neben Italienisch auch zu einem Teil auf Spanisch gehalten hat, betont, dass ihm der Friede, den der auferstandene Herr schenkt und den die Kirche in der Welt und für die Kirche zu verkündigen hat, zutiefst am Herzen liegt und beinahe tröstend hat er gesagt: „Das Böse wird nie siegen!“ Mehrmals sprach er von der bedingungslosen Liebe Gottes. Und er sprach von einer synodalen, missionarischen und caritativen Kirche. Die Gläubigen Roms forderte er auf, missionarisch zu sein. Mit einem Dank an Papst Franziskus, seinen Vorgänger, und einem gemeinsamen Ave Maria beendete er seine Ansprache und spendete den Segen. Auch seine Ansprache vor Journalisten war beachtlich. Er betonte, dass es auch ein Abrüsten der Worte brauche.
Liebe Brüder und Schwestern!
Leo XIII. war nach 25 Jahren Amtszeit im Alter von 93 Jahren im Jahr 1903 als bislang ältester, regierender Papst gestorben. Man hatte ihn damals als Übergangspapst gewählt, doch dann kam es anders. Der Heilige Geist ist eben öfters für Überraschungen gut. Wir wünschen Leo XIV. viele Jahre fruchtbaren Wirkens für die weltweite Kirche und Gottes Segen dazu. Beten wir für ihn, dass Gott durch ihn gnadenvoll wirken möge, für die Einheit der Kirche und für den Frieden in der Welt. Maria, die er scheinbar sehr verehrt, möge auf ihn und unsere Kirche schauen. Amen.
Aus der Bibel im heutigen Sonntags-Evangelium

Evangelium: Johannes 13, 31–33a.34–35
Jesus ist der Zeuge für Gottes Herrlichkeit. Diese zeigt sich am Kreuz, in seiner Auferstehung und in seiner Wiederkunft, nicht in seiner Allmacht. Glauben heißt: An unserem Gottesbild arbeiten.
Als Judas vom Mahl hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.
Bildnachweis: FPP AI
Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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