
Sonntag, 4. Mai 2025 – Zum Gedenken an den Hl. Florian, den Patron der Feuerwehren
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER
Der heilige Florian, euer Patron, ist ein wichtiger Zeuge. Er bezeugt den Glauben, er bezeugt aber auch Mitmenschlichkeit und Solidarität. Und er ist ein Blutzeuge, ein Märtyrer, der sein Leben aus Liebe gegeben hat
Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
Hl. Florian ist ein wichtiger Glaubenszeuge
„Es gibt keine größere Liebe, als wenn jemand sein Leben gibt für seine Freunde,“ sagt Jesus. Und wie Jesus den Petrus fragt “liebst du mich“ so fragt er das auch uns. Und das ist der Gradmesser, die Frage nach unserer Liebe, die wir durch nichts anderes beantworten können, als durch das Zeugnis unseres Lebens. Zeuge werden, Zeuge sein, Zeugnis geben, dazu spornt uns der heilige Florian an. Drei Gedanken erscheinen mir hier wichtig.
Wo Mensch drauf steht, so auch Mensch drinnen sein
Erstens: Zeuge das bedeutet Zeigen. Florian hat gezeigt, was ihm wichtig ist. Er hat gezeigt, dass ihm die Glaubensgeschwister von Lorch, die in Bedrängnis waren, wichtig sind. Der pragmatisierte römische Staatsbeamte hätte auch in St. Pölten sitzen bleiben können, so als ob ihn das nichts abgeht. Er hat es nicht getan. Er hat gezeigt diese Menschen sind mir wichtig. Er hat gezeigt, dass ihm die Menschlichkeit wichtig ist. Menschlichkeit und Mitgefühl, das braucht es ganz dringend in einer Zeit, in der wir viel Gegenteiliges erleben. Wo Mensch drauf steht, da soll auch ein Mensch drinnen sein. Ich kann mich erinnern wie einmal eine Dame einen öffentlichen Raum betrat, die wohl etwas zu viel Inhalt ihrer Parfümflasche erwischt hatte. Es hat jedenfalls sehr intensiv gerochen. Ein anderer Mensch in diesem Raum meinte, nachdem die Dame den Raum wieder verlassen hatte: „Naja, ein bisschen nach Mensch dürfe man doch noch riechen.“ Die Feuerwehr zeigt, dass ihnen die Menschen wichtig sind. Das wird in euren Einsätzen deutlich. Danke. Vergelts Gott!
Der Hl. Florian und sein Bekennermut
Zweitens: Zeuge bedeutet zeugen, im Sinne von hervorbringen. Der heilige Florian und sein Bekennermut haben ganz eindeutig christliche Kultur hervorgebracht. Florian war der Überzeugung, dass nicht die Staatsgötter Roms, sondern der Gott der Christen Kultur und Gesellschaft prägen sollen. Er war einer, der versucht hat das weiterzugeben. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte im Evangelium: „Es ist der Herr.“ Genau um diese Erkenntnis geht es. Dass da der Herr in unserer Kirche und Gesellschaft am Werk ist, ja im Leben eines jeden von uns. „Es ist der Herr!“ Stimmt das, wenn ich auf mein eigenes Leben schaue? Könnten das andere von mir sagen. Es geht darum, dass wir wirklich christliche Kultur hervorbringen, und nicht bloß Kulturchristentum sind.
Europa und das Kulturchristentum
Das Christentum in Europa definiert sich vor allem in der politischen Rede als Kulturchristentum, dh. nicht als persönliche Entscheidung für die Lehren Jesu oder die Kirche, sondern als Abgrenzung gegen andere. Es ist irgendwie unsere Kultur, im Gegensatz zu anderen Kulturen eben. Christ sein gegen andere in Gestalt der Fremden mit ihrer uns fremden Kultur. Religiös gesehen hauptsächlich heute gegen Muslime, denn Juden gibt es ja fast keine mehr bei uns, die haben wir ja ausgerottet. Kulturchristentum ist Christentum gegen andere und steht immer noch auf zwei Füßen, halbwegs zumindest: man lässt die Kinder taufen und heiratet zum Teil auch noch kirchlich, aber das Wort Jesu spielt im eigenen Leben keine Rolle mehr. Jesus ist eben nicht mehr der, der den Tod besiegt hat, sondern jemand, den man verehren kann oder auch nicht.
Der Sonntag gehört allein der Familie ..
Gebet und Gottesdienst sind deshalb überflüssig, der Sonntag gehört allein der Familie, die Not der anderen ist deren Problem. Nichts was Jesus wichtig war ist im Kulturchristentum noch wichtig: weder Gerechtigkeit noch Barmherzigkeit noch Vergebung. Der Ich-Kult als Ausformung des Kulturchristentums. Florian bringt christliche Kultur hervor. Die Florianimesse erinnert uns daran, dass das immer und überall möglich ist, nicht nur in der Kirche, sondern am Arbeitsplatz, in den Vereinen und Gruppen, dort, wo wir hineingestellt sind, mitten im Alltag.
„Retten, bergen, löschen, schützen“
Drittens: Zeuge sein bedeutet ziehen. Zeugen sind hineingezogen in die Spur Jesu. Jesus zieht sie an, und so können auch wir für Jesus anziehend werden. „Trahe me post te – zieh mich hinter dich,“ heißt es im Hohelied der Liebe im Alten Testament. Florian ist den Spuren Jesu in dieser Welt nachgegangen, wie viele vor ihm und noch viel mehr nach ihm. Wir sind gefragt heute diesen Spuren des Herrn nachzugehen, damit sich auch heute die Kräfte Jesu entfalten. „Retten, bergen, löschen, schützen,“ ist das Motto der Feuerwehr. Das sind denke ich auch die Kräfte die Jesus entfaltet, und von denen wir uns anziehen lassen dürfen. Wir sollen ja nicht neben der Spur sein, sondern in der Spur bleiben.“ Es geht darum, dass wir nicht einen Scherbenhaufen oder einen Schuldenberg hinterlassen, sondern dass es hinter uns herblüht. Der Name Florian heißt übersetzt der Blühende. Das ist Programm für uns alle.
Liebe Brüder und Schwestern!
Der heilige Florian ist ein wichtiger Zeuge unseres Glaubens und auch, denke ich, ein sehr sympathischer Heiliger. Er ist Zeuge und zeigt, was wichtig ist. Er ist Zeuge und zeugt, bringt hervor. Er ist Zeuge und zieht uns in die Spur Jesu hinein. „Heiliger Florian, du Patron unserer Heimat, bitte für uns.“ Amen.
Aus der Bibel im heutigen Sonntags-Evangelium

Evangelium: Johannes 21, 1–14 (oder 21, 1–19)
Die Eucharistiefeier, das Brotbrechen, das Mahlhalten ist die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen. Der Gastgeber ist immer er, für alle und im übervollen Netz, nicht nur für Auserwählte.
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tibérias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Dídymus, Natánaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.
Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr!
Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land.
Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.
Bildnachweis: FPP AI
Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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