Sonntag, 27. Juli 2025 – Abraham bitte Gott um Gnade für „Sodom und Gomorra“, einem Symbol für falsches Zusammenleben

DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER -

„Drei Gebete für den Fremden.“ Unter dieser Überschrift macht ein jüdischer Philosoph auf einen ganz wichtigen Zug im Alten Testament aufmerksam, der oft übersehen wird.


Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift

Gottvater rettet die Vielen aufgrund der beharrlichen Bitte eines einzigen gläubigen Menschen hin

Der Philosoph weist darauf hin, dass durch das Gebet fremde Menschen, Kulturen und Gesellschaften vor Gottes Zorn gerettet werden, wohlgemerkt fremde Menschen. Das war bei Jona und Ninive so, das war bei Mose so, und bei Abraham, von dem wir in der heutigen Lesung gehört haben, und der sich traut mit Gott in einen interessanten Handel ein zutreten. Schauen wir ein wenig näher hinein, in diese biblische Erzählung.

Wo ist heute Sodom und Gomorra?

Erstens: Gott und Abraham schauen hin. Wo schauen sie hin? Sodom und Gomorra. Dabei muss es sich nicht einmal um historisch verortbare Städte gehen. Diese Orte sind Symbol, wie Menschen falsch zusammenleben. Es geht um eine Gemeinschaft von Menschen, die das richtige Leben aus den Augen verloren haben. In Sodom und Gomorra hungern Arme und werden aus ihren Häusern vertrieben. Die Kranken werden sich selber überlassen. Das Eigeninteresse steht ganz vorne. Missbrauch, Korruption und Egoismus bestimmen das Leben. Das richtige Leben ist verlorengegangen. In einem solchen Umfeld ist es nicht leicht zu leben. Man ist gefährdet sich anzupassen und dem Ganzen nachzugeben. Wenn es alle so machen, dann ich auch mittun. Es kostet Mühe sich an die Gebote zu halten. In diesem Sinn kann Sodom und Gomorra überall sein, Orte des falschen Lebens. Gott und Abraham schauen hin, sie sehen das. Das wäre auch ein erster Schritt für uns, einfach hinschauen, wo es bei und Orte das falschen Lebens, oder gar des falschen Glaubens gibt.

Wie Abraham sollen uns auch wir an die Barmherzigkeit Gottes wenden

Zweitens: Abraham fragt Gott, er ist der Fragesteller. Und was ist Inhalt seines Fragens? Er fragt nach der Barmherzigkeit Gottes und er verbindet diese Frage mit der Gerechtigkeit der Menschen. ,,Was ist wenn 50, 45… oder gar nur 10 Gerechte in der Stadt sind?“ Das Fragen hat Erfolg. Gott bietet den Neuanfang an. Notfalls genügt eine Minderheit für die Zukunft des Gottesvolkes. Auch wir sind heute damit konfrontiert, dass in verschieden Bereichen des kirchlichen und öffentlichen Lebens die Zahlen kleiner werden. Selbst, wenn uns zweifelsohne größere Zahlen lieber sind, müssen wir uns vergewissern, dass Gott auch diese Minderheiten in seiner Geschichte mit uns, die wir bis heute mit ihm gehen, einbeziehen will.

Gebet für die heutige Welt – im Geist Abrahams

„Gebet eines Fürsprechers – nach dem Beispiel Abrahams“

Gnädiger Gott, heiliger Vater,

Du bist gerecht und doch voll Erbarmen.
Du hast einst auf Abrahams Bitte gehört –
auf seinen Ruf für eine verdorbene Stadt.
Auch heute bitten wir Dich:

Sieh herab auf unsere Welt,
zerstritten, verloren, müde vor Schuld und Stolz.
Viel Böses geschieht – in Tat, in Wort, in Herzen.
Doch, o Herr, sind da nicht auch die Deinen?

Blick auf die, die lieben – trotz Hass.
Die helfen – trotz Angst.
Die Wahrheit suchen – trotz Spott.
Die beten – inmitten von Lärm.
Die Barmherzigen. Die Friedensstifter. Die Aufrichtigen.
Wirst Du nicht um ihretwillen die Welt verschonen?

Herr, wenn es nur ein kleiner Rest ist,
ein Senfkorn des Glaubens, ein Tropfen von Liebe –
lass ihn Dir genügen, um Gnade walten zu lassen.

Sende Deinen Geist, dass wir umkehren,
dass wir Dich neu erkennen und Deine Wege gehen.
Erneuere die Welt, nicht durch Gericht,
sondern durch Erweckung, Vergebung, Heilung.

Erbarme Dich unser – und der ganzen Erde.
Im Namen Jesu Christi, der für alle Sünder gestorben ist.
Amen.

(Verfasser: ChatGPT – Release 24. Juli 2025)


Gott will nicht die Zerstörung der Menschen, die falsch leben, sondern ihre Umkehr

Auch wenn sich in meinem persönlichen Leben, mitunter nur wenig Liebe, Gerechtigkeit und Glaube finden, will Gott, dass genau dieses Leben weitergeht und nicht zerstört wird. Es ist die Frage an mich, wo es in den Bereichen meines Betens, Arbeitens, Glaubens und Lebens nur kleine Zahlen gibt, die es aber dennoch verdienen gerettet und weiter entfaltet zu werden? Auch wenn unser Leben mitunter nur wenig zu bieten hat. Gott ist gerade auch das Wenige unsres Lebens wertvoll. Das ist ein Weg, den Jesu ganz konsequent gegangen ist. Er war schließlich bei jenen Menschen, die wenig zu bieten hatten, den Sündern, Aussätzigen, Zöllnern. Abraham fragt Gott nach seiner Barmherzigkeit im Blick auf die Gerechtigkeit der Menschen.

Die Barmherzigkeit Gottes ist viel größer

Die Barmherzigkeit Gottes ist Gottseidank größer. Schon in den Psalmen wird dies formuliert: „Würdest du Herr unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte da bestehen? Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient.“ Gott nach seiner Barmherzigkeit fragen, in gleichsam bestürmen, wie es uns das heutige Evangelium sagt. Drittens: Gott antwortet. Gott fragt in dieser Erzählung gar nichts, er tut nur eines, nämlich antworten, Antwort geben. Und er gibt immer die eine Antwort: „Ich werde sie nicht vernichten.“ Welcher Heilswille, welche Andersartigkeit unseres Gottes. Ja Gott ist anders als der Mensch. Er hat eine Heilsantwort, die in Jesus Christus Hand und Fuß bekommen hat. Unsere menschlichen Antworten sind nicht immer unbedingt Antworten des Heils.

Bittet zu Gott und es wird euch gegeben

Gott ist anders in seinen Antworten. Auch im Evangelium ist es so. Nach dem ,,Vater unser“ erzählt Jesus seinen Jüngern das Gleichnis vom bittenden Freund, der um Mitternacht kommt und um Brot bittet. Die Bitte wird erfüllt, wahrscheinlich auch aus der Zudringlichkeit des Bittenden heraus. Und am Ende sagt Jesus: ,,Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gibt, was gut ist, wie vielmehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.“ Die Andersartigkeit Gottes liegt in seinem Gutsein für uns Menschen, und genau das dürfen wir für unser Leben lernen. Manchmal haben wir uns wohl etwas zu sehr auf die böse Neigung im Menschen fixiert. Es gibt aber neben der bösen Neigung, auch eine gute Neigung in uns ist. Diese dürfen wir jeden Tag neu zur Entfaltung bringen, weil wir dann, genau diese Andersartigkeit Gottes lernen können. Und wenn Gott so anders ist, dann dürfen auch wir als Menschen etwas anders sein.

Liebe Brüder und Schwestern!

Das Bitten und Beten hat Erfolg, sogar für Fremde. Gott und Abraham schauen hin auf die Orte des falschen Lebens. Abraham fragt Gott nach seiner Barmherzigkeit. Und Gott antwortet ganz anders, als die Menschen das mitunter tun. So dürfen auch wir das Beten, das Reden mit Gott lernen. Man muss das lernen. Die Frage der Jünger muss auch unsere sein, eigentlich unsere tägliche: „Herr, lehre uns beten!“ Amen.

ENDE DER PREDIGT VON PFARRER MAXIMILIAN PÜHRINGER

EXKURS / ERGÄNZUNG

Falls jemand noch tiefer in diese Thematik eintauchen will, für den haben wir aus einer Eingebung heraus zusätzlich zur sehr guten Predigt auch noch ChatGPT befragt (grau hinterlegt) und zwar
a) Über die Barmherzigkeit Gottes angesichts der dringlichen Bitten Abrahams für die beiden damaligen Städte Sodom und Gomorra.
b) Über einen Vergleich der damaligen beiden Städte mit der heutigen Welt
c) Über ein Gebet im Geiste Abrahams für die heutige Welt (siehe bereits oben)


Was sagt die am meisten benützte KI zum Thema
Barmherzigkeit Gottes und Abrahams Bitten


Aus christlicher Sicht ist die Szene von Abraham und Gott im Gespräch über Sodom und Gomorra ein sehr bedeutendes Beispiel für Gottes Barmherzigkeit, aber auch für seine Gerechtigkeit. Beide Eigenschaften – Barmherzigkeit und Gerechtigkeit – stehen hier in einer spannungsvollen, aber bedeutungsvollen Balance.


✝️ Was sagt diese Szene über Gottes Barmherzigkeit?

1. Gott ist ansprechbar und offen für Fürbitte

Die Szene zeigt, dass Gott mit sich reden lässt. Abraham wagt es, mit Gott zu „verhandeln“, und Gott geht auf ihn ein, schrittweise:

  • Von 50 → 45 → 40 → 30 → 20 → 10 Gerechte
  • Gott sagt bei jedem Schritt: „Ich werde sie verschonen“, wenn nur eine kleine Gruppe Gerechter vorhanden ist.

➡️ Das zeigt die Bereitschaft Gottes, Barmherzigkeit zu üben, selbst gegenüber einer verdorbenen Stadt – wenn auch nur wenige Gerechtigkeit zeigen.


2. Gott lässt Gnade über Gericht ergehen – wo es gerechtfertigt ist

Die Botschaft ist: Einige wenige Gerechte können das Urteil für viele aufheben.

👉 Dieses Prinzip ist im Christentum Christus selbst:

„Durch den Gehorsam des Einen werden viele gerecht.“ (Röm 5,19)

➡️ So wie Abraham für die Städte eintritt, tritt Jesus für die Menschheit ein. Der Unterschied: Jesus war vollkommen gerecht, und sein Opfer genügt für alle.


3. Trotz Verdorbenheit – Rettung für die, die hören

Gott zerstört nicht blind. Lot wird mit seiner Familie herausgeführt. In 2 Petrus 2,7 heißt es:

„Er rettete den gerechten Lot, der von dem ausschweifenden Wandel der Ruchlosen gequält wurde.“

➡️ Das zeigt: Selbst im Gericht wird individuelle Gerechtigkeit gesehen und bewahrt.


⚖️ Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in Spannung

Gott ist in dieser Szene nicht willkürlich. Er hört Abrahams Fürsprache, prüft aber dennoch das Böse in der Stadt. Letztlich kann Barmherzigkeit nicht Gerechtigkeit aufheben, wenn niemand da ist, der sich als gerecht erweist.

„Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind in Gott eins, doch sie entfalten sich nach der Bereitschaft des Menschen zur Umkehr.“


💡 Christliche Deutung im Licht des Evangeliums

Die Väter der Kirche (z. B. Augustinus) sahen in dieser Szene eine frühe Offenbarung des Evangeliums:

  • Abraham als Typus für Christus: ein Fürsprecher
  • Sodom als Bild für die sündige Welt
  • Gottes Bereitschaft zur Vergebung als Hinweis auf das spätere Erlösungswerk

✨ Fazit: Barmherzigkeit in dieser Geschichte

Die Szene zeigt in christlicher Sicht:

  • Gott hört zu, er ist barmherzig, langmütig und geduldig
  • Er verschont nicht leichtfertig, aber auch nicht blind
  • Barmherzigkeit ist nicht Gleichgültigkeit gegenüber dem Bösen, sondern Gnade trotz des Bösen, wo Umkehr und Gerechtigkeit wenigstens ansatzweise sichtbar sind
  • Die Szene ist eine Vorschattung des Evangeliums, wo einer (Christus) alle retten kann

Wenn du möchtest, kann ich dir diese Szene auch in eine Andacht oder Predigtform bringen, oder einen Vergleich zu heutigen Fragen von Gerechtigkeit und Gnade ziehen.


Vergleich: Sodom und Gomorra und die heutige Welt aus christlicher Sicht


© JR AI FPP
Feuerregen auf Sodom und Gomorra, weil es nicht einmal 10 Gerechte in der Stadt gab ..

1. Moralischer Zerfall & Selbstbezogenheit

Sodom und Gomorra wurden in der Bibel nicht nur wegen sexueller Sünde verurteilt, sondern auch wegen Gewalt, Hochmut, sozialer Ungerechtigkeit und Kälte gegenüber den Schwachen:

„Sie waren hochmütig und taten Überfluss und sorglose Ruhe, aber dem Elenden und Armen halfen sie nicht.“ (Hesekiel 16,49)

➡️ Auch in der heutigen Welt erleben wir:

  • Gier, Ungerechtigkeit, Konsum ohne Maß
  • Gleichgültigkeit gegenüber Leid (Krieg, Flucht, Armut)
  • Zunehmende Spaltung und Egoismus in Gesellschaften

2. Verlust an Wahrheit und Maßstäben

  • In Sodom gab es keinen moralischen Maßstab mehr, jeder tat, was ihm gefiel
  • Heute: Relativismus – jede Wahrheit gilt als gleichwertig, auch wenn sie schadet
  • Viele Menschen leben ohne Orientierung, ohne Rückbindung an göttliche Weisung

3. Doch auch heute: Es gibt Gerechte

  • Inmitten all dessen gibt es auch Licht: Menschen, die helfen, beten, dienen, vergeben
  • Christen, die sich einsetzen für die Wahrheit, für die Armen, für die Versöhnung

➡️ Aus christlicher Sicht bedeutet das: Es gibt Hoffnung – solange es Fürbitter, Gerechte und Umkehr gibt, ist der Weg zu Gottes Barmherzigkeit offen.


Aus der Bibel im heutigen Sonntags-Evangelium


Evangelium: Lukas 11,1-13

Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:

Vater, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen!
Und erlass uns unsere Sünden;
denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist.
​Und führe uns nicht in Versuchung!

Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.

Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Oder welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Bildnachweis: FPP AI


Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))


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Verfasst am: 27.07.2025
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