
Sonntag, 17. August 2025 – Brandstifter oder Brandlöscher sein angesichts der vielen Feuerherde
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER -
Am 6. August und am 9. August war ein äußerst trauriges Jubiläum. Es war der achtzigste Jahrestag des Abwurfes der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki. Als Resultat muss man, inklusive jener die an den Folgen der Strahlen gestorben sind, über eine halbe Million Tote beklagen.
Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
Feuerstürme
Eine atomarer Feuersturm, der Leid, Zerstörung, Verwüstung und Tod mit sich brachte. Und dann ist da das Wort Jesu im heutigen Evangelium: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, und wie froh wäre ich, wenn es schon brennen würde.“ Wir wollen diesen traurigen Gedenktag einerseits, und das Wort Jesu andererseits ein wenig nützen um miteinander nachzudenken.
Von guten und bösen Feuern
Erstens: Es brennen viele Feuer auf der Erde. Da sind sicherlich die Feuer, die eine positive Energie liefen. Es sind die Feuer von Glaube, Hoffnung und Liebe. Sie sind vom heiligen Geist entzündet worden, keine Frage. Aber es sind eben nicht alle Feuer vom Geist entbrannt. Es brennen viele Feuer der Unmenschlichkeit, dass Zornes und Hasses, der Gier und des Negativen. Und das größte Feuer das brennt und sich ausbreitet, zumindest bei uns, ist das Feuer der Gottvergessenheit. Es brennen viele Feuer auf der Welt. Das dürfen wir einmal ganz klar feststellen.
Bin ich Brandstifter oder Brandlöscher?
Zweitens: Wir alle sind Brandstifter und Löschmeister zugleich, zumindest der Möglichkeit nach. Wir haben immer beide Möglichkeiten. Was für ein Typ bin ich? Bin ich eher ein Brandstifter, einer, der gerne etwas anzündet, vielleicht dann noch ein wenig Öl ins Feuer gießt. Am meisten Brandstiftung wird durch das menschliche Wort betrieben. Deshalb immer wieder vorsichtig sein, was ich sage: Ist es gut, notwendig und wahr. Freilich, wir wissen es alle, wie schnell man hineinrumpelt und wieder etwas sagt, was einem dann oft leid tut. Von Max Frisch gibt es das bekannte Drama Biedermann und die Brandstifter. Es handelt von einem wohlhabenden Bürger namens Biedermann, der zwei Brandstifter in sein Haus aufnimmt, obwohl sie von Anfang an erkennen lassen, dass sie es anzünden werden. Am Ende brennt alles ab. An wie viele Brandstifter in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche haben wir uns schon gewöhnt?
Die Glut der „zu kurz gekommenen“
Der am besten zu entflammende Zündstoff ist immer noch, dass man den Menschen einredet, oder sich auch selber einredet, man komme zu kurz, weil einem die anderen etwas wegnehmen. Bei allen Problemen mit Zündstoff, die es zweifelsohne gibt, würde ich sagen, dass wir mehr Löschmeister sein sollen, als Brandstifter. Der Löschmeister löscht aus, beschwichtigt, versucht den Blick auf das Ganze zu lenken. Er verharmlost nicht, aber er bauscht die Dinge auf nicht aus. Er lebt aus dem Geist der Kraft, der Liebe und vor allem der Besonnenheit. Ja, ein bisschen mehr Besonnenheit.
Das ewige Feuer
Drittens: Das Feuer der Hölle. Wir alle kennen das Gebet, das wir zwischen den einzelnen Rosenkranzabschnitten beten:
„O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden!
Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle!
Führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene,
die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“
Dieses Gebet wurde bei den Marienerscheinungen von Fatima offenbart. Ich weiß, dass viele Menschen dieses Gebet nicht mehr recht wollen. Mancherorts wird es deshalb schon ausgelassen. Manche ärgert es, dass man solche Worte noch betet. Aber werden diese Worte nicht immer aktueller. Ich meine jetzt nicht einmal das jenseitige Höllenfeuer, sondern das diesseitige. Wie viele machen einander das Leben zur Hölle, entzünden Höllenfeuer in dieser Welt, in dem sie andere des guten Lebens und der notwendigen Lebensgrundlagen beschneiden. Bewahre uns doch davor. Wenigstens aus Angst vor der Hölle sollte man seinen Lebensstil ändern, predigten die Kanzelredner noch vor zwei, drei Generationen.
Darum beten, dass „alle“ umkehren und in den Himmel kommen
Ja, wenigstens aus Angst vor dem selber angezündeten Höllenfeuer, sollte man umkehren und die eigene Lebensweise ändern, damit ein gutes Leben für alle möglich wird. „Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die am meisten deiner Barmherzigkeit bedürfen.“ Eines dürfen wir hier noch bedenken. Es wird darum gebetet, das alle Menschen in den Himmel kommen, dass alle Menschen gerettet werden. Ich persönlich keine kein einziges weiteres Gebet, dass dies in einer solchen Intensivität tut. Wir sollten es wirklich intensiv weiter beten: „Führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die am meisten deiner Barmherzigkeit bedürfen.“
Liebe Brüder und Schwestern!
„Ich bin gekommen um Feuer auf die Erde zu werfen und wie froh wäre ich, wenn es schon brennen würde.“ Es brennen viele Feuer auf der Welt. Es liegt an mir, ob ich Brandstifter oder Löschmeister bin. Und es gibt das Feuer der Hölle, der diesseitigen und der jenseitigen Hölle, vielleicht ist das diesseitige viel gefährlicher. Vor achtzig Jahren wurde es grausam entfacht. Es kann immer wieder in anderer Form entfacht werden. Deshalb: „Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle.“ Amen.
ENDE DER PREDIGT VON PFARRER MAXIMILIAN PÜHRINGER
Aus der Bibel im heutigen Sonntags-Evangelium

Evangelium: Lukas 12,49–53
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden und wie bin ich bedrängt, bis sie vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Spaltung. Denn von nun an werden fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei; der Vater wird gegen den Sohn stehen und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Bildnachweis: FPP AI
Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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