
Sonntag, 12. Oktober 2025 – 100 Prozent vollbrachtes Wunder und 10 Prozent erreichtes Ziel
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER -
Gott hat viele Wege des Heils für jeden Menschen, auch in scheinbar aussichtslosen Situationen. Am wichtigsten für Gott ist die Heilung des Geistes und der Seele. Die Heilung körperlicher Gebrechen kann das unterstützen, wenn der Mensch dankbar und guten Willens ist.
Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
Ein Wort von Jesus und 10 Leprakranke werden geheilt
„100 Prozent vollbrachtes Wunder und 10 Prozent erreichtes Ziel“ könnte man als Überschrift über das heutige Evangelium schreiben. Zehn Aussätzige, es handelt sich um mit Lepra-Infizierte, bitten Jesus um Hilfe. Er spricht ein Wort und sie werden gesund. Zehn Langzeitkranke werden gesund, als ob nichts wäre. Aber darauf scheint es dem Evangelisten nicht anzukommen, sonst wäre es eine 08/15 Heilungsgeschichte, wie jede andere, und sie wäre damit zu Ende. Es geht aber weiter, mit einem zweiten Teil.
Jesus schickt die zehn Geheilten zu den Priestern. Diese sollen das Ganze offiziell bestätigen, sollen sie „gesundschreiben“, sie wieder in die Volksgemeinschaft eingliedern. Nach diesem Pflichttermin der offiziellen Bestätigung gehen neun von ihnen nun zu ihren Familien und in ihre Heimatdörfer, wo sie ja als Ansteckungskranke lange nicht hindurften, zurück. Nur einer ändert den Weg und geht zu Jesus zurück, um ihm zu danken. Drei Gedanken dazu.
Verständnis für alle, die nicht (gleich) umkehren
Erstens: Braucht es nicht auch ein wenig Verständnis für jene neun, die nicht umgekehrt sind? Wer kann es so einem Geheilten übelnehmen, dass er auf dem schnellsten Weg zu Familie zurück will, auf die er ja so lange verzichten musste. Muss man das nicht fast ein wenig verstehen? Freilich wir denken da wohl an unsere Kinderstube. Man hat uns beigebracht zu danken, wenn wir etwas vergessen haben. Vielleicht haben wir noch den Satz unserer Eltern im Ohr: „Wie sagt man? Sagst du was?“
Nur ein Ausländer bedankt sich bei Jesus
Zweitens: Einer kehrt zurück und er bekommt noch mehr als die Heilung. Ja, nur einer kehrt um, noch dazu ein Samariter, ein Ausländer, um zu danken. Das haben wir beim Evangelisten Lukas öfters, dass jene von denen man etwas erwartet etwas nicht tun, und jene von denen man es eher nicht erwartet es dann doch tun. Denken wir an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Da hilft auch der Ausländer, die anderen nicht. Aber dieser eine, der umgekehrt ist, bekommt von Jesus nun ein ganz schönes Wort gesagt: „Steh auf und geh, dein Glaube hat dich gerettet.“
Glaube und Dankbarkeit
Das Wort vom rettenden Glauben, bekommen die übrigen neun nicht zu hören. Du hast einen Glauben, der dich gerettet hat. Diese Feststellung wird dem dankbaren Samariter geschenkt. Und genau das ist der springende Punkt in der Geschichte. Die neun anderen sehen nur das, was ihnen geschenkt wurde, die wiedererlangte Gesundheit, aber der eine sieht den, der ihm das ermöglicht hat. Für neun ist nur die Gabe wichtig, das Geschenk, für den einen ist auch derjenige wichtig, der ihm das geschenkt und ermöglicht hat. Er sieht Gott, als eigentlichen Grund des Lebens, als eigentlichen Grund alles Guten.
„Was hast du, was du nicht empfangen hättest?“
Drittens: Wir verdanken Gott letztlich alles. Wer mit dieser Einstellung durch das Leben geht, lebt gottverbunden, weiß, dass er bedürftig ist. Der eine Geheilte nimmt sich – bevor er es nun genießt als gesunder Mensch neu zu leben – die Zeit, an den Ursprung der Gabe zurück zu kehren. Er weiß: Ich habe dieses Geschenk, und wahrscheinlich noch viel mehr im Leben, nicht aus mir selber. Der Apostel Paulus schreibt einmal den Korinthern eine rhetorische Frage: „Was hast du, was du nicht empfangen hättest?“ Genau diese Lebenshaltung möchte uns Jesus ganz positiv mitgeben. Wie oft stellen wir Gott an den Pranger, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, wenn der Glaube durch Hartes auf die Probe gestellt wird. Da steht Gott schnell am Pranger. Aber wie ist das, wenn sich zum Beispiel Schlimmes doch noch zum Guten gewendet hat. Da sieht man denjenigen oft nicht, der es gewirkt hat. Und der Dank fällt oft aus. So ist das Evangelium die Frage an den Menschen von heute, wie sehr er mit Gott rechnet, wie sehr er an das Wirken Gottes in der Welt von heute glaubt.
Liebe Brüder und Schwestern!
Die Statistik zwischen denen, die die Gabe Gottes kommentarlos annehmen, und denen, die ihren Dank zurückgeben, dürfte mit neun zu eins wirklichkeitsgetreu beschrieben sein. Auch, wenn wir ein bisschen Verständnis haben sollen für die neun, die es eilig hatten heimzukommen, so sollen wir den rettenden Glauben des einen der zurückgekehrt haben, noch viel mehr wahrnehmen. Er verweist auf einen Gott, dem wir alles verdanken. So dürfen wir im Rosenkranzmonat Oktober an der Hand Mariens besonders um einen rettenden Glauben bitten und so an das Evangelium vom letzten Sonntag, mit der Bitte der Apostel um einen starken Glauben, anknüpfen: „Jesus, der in uns den Glauben vermehre.“ Amen“
ENDE DER PREDIGT VON PFARRER MAXIMILIAN PÜHRINGER
Aus der Bibel im heutigen Sonntags-Evangelium

Evangelium
Lukas 17,11–19
Glaube, Heilung, Umkehr, Danksagung – Nur einer von 10
Es geschah auf dem Weg nach Jerusalem: Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samárien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und es geschah: Während sie hingingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samaríter. Da sagte Jesus: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.
Bildnachweis: FPP AI
Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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