Sonntag, 16. November 2025 – Das Ende der Welt. Was sagt Gott dazu?

DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER -

Die Schrifttexte, die wir in den letzten Tagen und Wochen des Kirchenjahres hören (siehe auch heutiges Evangelium weiter unten), beschäftigen sich mit dem Ende der Zeit und mit dem Ende der Welt. Viel ist da von Zerstörung, Untergang und Verfolgung die Rede, von schlimmen Ereignissen.


Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift

Heutiges Evangelium vom Ende der Zeiten (siehe weiter unten)

Zum Titelbild: Brand der Notre Dame in Paris 2019 – Angesichts der durch das Feuer verursachten Verwüstungen und der sehr hohen Temperaturen glaubte man, dass die Kathedrale für immer verloren war. Doch als man die Statue der unversehrten Maria sah, die inmitten der verkohlten Trümmer ganz weiß war, konnten viele nur auf die Knie fallen und Gott danken. Die Jahre danach unterstützte die ganze Welt die gigantischen Bauarbeiten mit unglaublicher Geschwindigkeit. Man darf darin ein symbolträchtiges Zeichen für den Zustand und den Weg der Kirche und der Welt sehen, wie dies auch im heutigen Evangelium (siehe unten) angedeutet wird.

.. vom Ende der uns bekannten Welt

Man kann direkt Angst bekommen vor all dem Schrecklichen: Kriege, Aufstände, Katastrophen, Erdbeben usw. Das klingt wie die Kurznachrichten im Radio oder Fernsehen. Dazu noch pseudochristliche Häresien und Christenverfolgungen. Allerdings: Hat es das nicht immer schon gegeben? Gibt es so vieles Furchtbare nicht auch in unserer Zeit? Kriege, Terror, Vertreibung, Flüchtlingselend, Seuchen, Naturkatastrophen, Hunger, millionenfaches Elend in weiten Gebieten der Welt. Und nicht nur das: da sind die ungelösten Überlebensfragen der Menschheit: das Problem der Überbevölkerung, die Vergiftung der Umwelt, drohende Klimaveränderungen… Aber auch, Arbeitslosigkeit, Drogentote, Süchte aller Art. Ist nicht der Krebs ein schlimmes Übel. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Ganz abgesehen von persönlichen Unglücksfällen und Schicksalsschlägen.

Jesus: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt!
Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen:
Ich bin es! und: Die Zeit (das Ende der Welt) ist da. –
Lauft ihnen nicht nach! (Lukas 21, 5–19)

Sorge um unsere Zukunft

Viele Menschen machen sich Sorgen um die Zukunft. Sie fragen: Was kommt noch? Wo wird das alles hinführen? Wer Angst hat, sucht Halt. In Situationen der Angst treten Propheten auf, falsche Propheten, Untergangspropheten, Gurus, Scharlatane, Wahrsager und Geschäftemacher. Die einen sagen: Es ist gar nichts mehr zu machen. Das Ende ist da. Die Lage ist hoffnungslos, ja zum Verzweifeln. Sie dramatisieren, drohen, jagen Angst ein, verbreiten Untergangs- und Panikstimmung. Und schlagen nicht selten Kapital daraus. Andere verharmlosen und beschönigen. Alles halb so schlimm! Wir kriegen das in den Griff. Wir schaffen, wir machen das schon. Wieder andere resignieren. Sie gucken weg, schalten ab. Sie sagen: Ich kann da sowieso nichts machen. Das Hemd ist mir näher als der Mantel. Ich halte mich raus, hab genug mit mir zu tun. Die Weltsituation ist komplex. Wie damit umgehen? Was sagt das Evangelium? Was meint Jesus dazu?

Was sagt Jesus dazu: „Lauft den falschen Propheten nicht nach ..“

Drei Gedanken dazu. Erstens: „Gebt acht, dass man euch nicht verführt!“ Lauft den falschen Propheten nicht nach, lauft den vordergründigen Glücksbringern nicht nach, den selbsternannten Messiassen! Fallt nicht herein auf hausierende Sekten, auf zweifelhafte Wahrsager, Höllenprediger und Angstmacher! Folgt nicht jedem Slogan! Geht nicht jeder Parole auf den Leim! Unterscheidet die Geister. „Gebt acht, dass man euch nicht verführt! Wir müssen wieder genauer das Unterscheiden lernen. Was kommt vom guten, heiligen und heilenden Geist Gottes, und was kommt vom Weltgeist und Zeitgeist. Wir müssen versuchen das Ganze zu sehen, wir müssen versuchen hinter die Dinge zu schauen. Hinter manch schön angestrichener Fassade befindet sie eine einsturzgefährdete Ruine. Lassen wir uns nicht täuschen.

Kleiner Exkurs für Kinder und junggebliebene Erwachsene aus der heutigen Servus-TV Messe aus Spittal an der Drau.
Für alle, die hören wollen, wie kleine Kinder den Pfarrer zu den angekündigten dramatischen Ereignissen des heutigen Evangeliums befragen .. (–> auf o.a. Bild klicken ,dann „Alle akzeptieren“ klicken, dann Abspielknopf drücken, dann bis Minute 21 vorspulen , Dauer 7 Minuten)

Was sagt Jesus dazu: „Lasst euch nicht erschrecken!“

Zweitens: „Lasst euch nicht erschrecken!“ Jesus, das ist auch Inhalt der biblischen Botschaft und wird mitunter vernachlässigt, verheißt keine rosarote Zukunft. Bevor die Weltzeit zu Ende geht, sagt er, können noch schlimme Dinge geschehen. Und in der Tat: Es gibt keine heile Welt. Und Leid und Not und Tod, wir mögen uns noch so sehr anstrengen, werden wir nicht aus der Welt schaffen. Solches gehört dazu. Es gehörte auch zum Leben Jesu dazu. Aber sein Weg ging durch Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Und das ist seine Verheißung auch an uns. Dahin führt durch manches Dunkel und manche Anfechtung auch unser Weg. Das ist das Ziel unserer Pilgerschaft. „Wir wandern ohne Ruh mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.“

Was sagt Jesus dazu: „Ich bin bei euch alle Tage!“

Gott bewahrt nicht vor allem Leid, aber in allem Leid! Und schenkt uns Licht und Heil ohne Ende, Freude und Glück für immer, Leben in seinem Leben, Leben in Fülle, Leben in seiner Vollendung. „Lasst euch nicht erschrecken!“ An einer anderen Stelle sagt Jesus: „Ich bin bei euch alle Tage!“ Bei allem, was geschieht und wie immer es euch ergeht: Habt keine Angst! Ich bin bei euch. Leid und Not und Tod haben nicht das letzte Wort. Auch das sehen wir im Leben Jesu. Der Karfreitag ist nicht das Ende. Es gibt einen Sieg im Untergang, ein Alleluja mitten im Klagelied. Und wenn der letzte Tag nicht nur unseres Lebens, sondern auch der Welt kommt, dann wird ER, der Herr, auf uns warten und uns entgegenkommen! Dann bricht eine neue, unvergängliche Zeit für uns an, ein neuer Himmel und eine neue Erde, eine Zeit der Freude und des dauerhaften Glücks. Das ist eine Zusage, christliche Hoffnung und Zuversicht. Alle schlimmen Ereignisse, die es gibt und geben wird, sind nicht das Letzte: „Lasst euch nicht erschrecken!“

Was sagt Jesus dazu: „Habt Mut und unerschütterliche Zuversicht“

Drittens: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!“ Da sind jetzt wir ganz persönlich gefragt. Es geht um Standhaftigkeit, Ausdauer, Geduld! Es geht um Mut und Kraft inmitten der Bedrängnisse, bei all dem Bösen, was geschieht, bei allem Schlimmen in dieser Zeit und Welt, bei aller Verwirrung. Es geht um die unerschütterliche Zuversicht, dass uns nichts trennen kann von der Liebe Gottes. Standhalten, nicht dramatisieren, nicht verharmlosen, nicht resignieren! Standhalten! „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!“

Was sagt Jesus dazu: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!“

Im Glauben, im Vertrauen auf Gott, in der Gewissheit seiner Gegenwart, im Bauen auf seine Vatergüte standhalten, ausharren! Ausharren in der Liebe, im Gebet, bis der Herr kommt sei es am Abend unseres Lebens, sei es am Abend der Welt. „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen! Nehmen wir uns doch diese Zusage mit in die kommende Woche. Ich bin überzeugt, dass Dieser Satz, dieses Jesuswort eine Kraft sein kann. Trost und Ermutigung in den vielen Herausforderungen unseres Lebens. „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!“

Liebe Brüder und Schwestern!

Gott kommt, Gott ist immer im Kommen, er kommt in unsere komplexe, von Krisen durchbeutelte Welt. Er kommt. Und in Jesus gibt er uns wichtiges mit, dass wir uns nicht verführen lassen, sondern unterscheiden lernen, dass wir uns nicht zu sehr erschrecken, sondern auf ihn vertrauen, und, dass wir standhaft bleiben und so das Leben gewinnen. Gott ist unser Leben! Friede und Erlösung kommen allein von ihm. ER ist der Herr der Welt und der Herr der Zeit. Alles liegt in seinen Händen. Und Gottes Hände sind gute Hände. Amen.

ENDE DER PREDIGT VON PFARRER MAXIMILIAN PÜHRINGER


Aus der Bibel im heutigen Sonntags-Evangelium


Evangelium
Lukas 21, 5–19

In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll?

Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben.

Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.

Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Bildnachweis: FPP AI


Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))


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Wort zum Sonntag (G) Pfarre Lembach Religion
Verfasst am: 16.11.2025
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