Sonntag, 23. November 2025 – Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, frage, was du für dein Land tun kannst (John F. Kennedy)
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER -
Der im Jahr 1963 ermordete amerikanische Präsident John F. Kennedy hat in seiner Antrittsrede Folgendes gesagt: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, frage, was du für dein Land tun kannst.“
Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
Heutiges Evangelium (siehe weiter unten)
Es lohnt sich für etwas Größeres zu leben
Das war das Programm von John F. Kenndey und das drückt etwas Wichtiges aus. Es lohnt sich für etwas Größeres zu leben, als für uns selbst. Wofür lebe ich? Wofür schlägt mein Herz? Das sind wichtige Fragen, die oft gar nicht so eindeutig zu beantworten sind, oder die oft gar nicht wirklich im Raum stehen. Die Botschaft des Christkönigsfest jedoch lautet: Es lohnt sich für Christus zu leben. Es lohnt sich, dass unser Herz für ihn schlägt. Und wenn es für ihn schlägt, dann schlägt es auch für alle Menschen, denn Christus ist für alle Menschen am Kreuz gestorben. Es lohnt sich für Christus zu leben. In diesem Sinn dürfen wir in drei bekannten Bildern auf Christus schauen.
Der gute Hirte sorgt sich um alle, die ihm anvertraut sind
Erstens: Der Hirte. Der Hirte sorgt sich um die Tiere, er kümmert sich um sie. Kümmern hat auch mit Kummer zu tun. Sich um jemand aus ganzen Herzen sorgen, bis es mitunter sogar Kummer bereitet. Das tut Jesus bis ans Kreuz. Er vergibt den Peinigern und kümmert sich um jene, die mit ihm gekreuzigt werden. Er trägt alle Schuld der Welt auf das Holz des Kreuzes hinauf. So ist der Hirte. Er kümmert und sorgt sich. Das können auch Menschen sichtbar machen, dieses Kümmern und Sorgen. In der Lesung hat David den Auftrag bekommen. Er soll Hirte des Volkes werden. Und dieser Hirte sucht immer auch das Verlorene.
Österreich: 57 % glauben an nichts
Laut Statistiken glauben 57 Prozent in unserem Land an nichts. Wer an nichts glaubt, glaubt an das Nichts. Da verbringt man dann das Leben hinter einem dunklen Vorhang. Da wird das ganze Leben zu einem trüben November. Ich weiß, dass heute viele Eltern und Großeltern darunter leiden, dass die Kinder und Enkel mit allem Religiösen aufgehört haben. Da wird das Bild des Hirten zum Trost. Er ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren scheint. Und der Hirte ist auch immer der, der das Schwache in uns heilt, kräftigt und stärkt. Das Vertrauen in den Herrn stärkt, kräftigt und heilt.
Es ist jetzt nicht alles gut, es ist aber auch nicht alles schlecht
Zweitens: Der Heiland. Durch Christus ist uns das Heil in die Welt gekommen. Wir glauben an das Heil, nicht an das Unheil. Wir glauben an den Sinn, nicht an den Unsinn. Gott will das Heil der Menschen. Und da gibt es eine Sache, die uns allen gemeinsam ist. Es ist der Tod. Wir werden alle einmal sterben. Aber genau das wird in unserer Gesellschaft tabuisiert. Wenn ich an nichts glaube, dann will ich nicht an den Tod denken. Dann muss ich mich ablenken und das Ganze ausblenden solange es geht. Nein, sagt unser Glaube. Am Ende ist Licht und Leben. Christus hat die Wunde des Todes geheilt. Der „Philosoph des Herzens“, Søren Kirkegaard, hat von der Krankheit gesprochen, die zum Tod führt, und er meint die Hoffnungslosigkeit. Am Ende ist Himmel nicht ein tiefes, schwarzes Loch. Am Ende ist Heil. Es ist jetzt nicht alles gut, es ist aber auch nicht alles schlecht. Es ist nicht alles gut, aber es kann alles gut werden, weil wir einen Heiland glauben. Wir dürfen uns dem öffnen, uns nach dem Heil ausstrecken.
Christus wird nicht nur im Himmel sondern auch auf der Erde über alles herrschen
Drittens: Der Herrscher. Christus ist auch der Herrscher der Welt. Und er möchte einmal diese Herrschaft ganz dem Vater übergeben. In der Eingangsworten (Präfation) des heutigen Christkönigs-Festes wird das schön ausgedrückt. „Wenn einst die ganze Schöpfung seiner Herrschaft unterworfen ist, wird er dir, seinem Vater das ewige, alles umfassende Reich übergeben.“ Und dann wird dieses Reich beschrieben. Es ist „das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit der Liebe und des Friedens.“ Das sind alles Güter, die wir zutiefst im Herzen ersehnen.
Der gemeinsame Blick auf Christus bringt mehr Gerechtigkeit, Liebe und Frieden in die Welt
Und wenn wir Christus in uns herrschen lassen, die Betonung liegt darauf, dass es in unserm Innersten geschehen muss, dann kommt durch uns mehr Wahrheit, Leben, Heiligkeit, Gerechtigkeit, Liebe und Frieden in die Welt. Er möchte in uns und durch uns herrschen. Als Herrscher ist er freilich immer auch unser Richter. Und Maß seines Gerichtes ist immer die Liebe, inwieweit seine Liebe in uns herrschen darf. Lassen wir ihn in uns herrschen, damit wir aus ihm heraus leben und handeln können.
Wie stehe ich vor Gott da und nicht wie stehe ich vor den Menschen da
Wichtig ist immer die Frage: Wie stehe ich vor Gott da? Nicht: Wie stehe ich vor den Menschen da? Was denken und meinen die Leute so über mich? „Was du in den Augen Gottes bist, das bist du,“ sagt der heiliger Franz von Assisi. Er möchte in uns herrschen. Das gelingt freilich nicht immer, aber gerade da bleibt er der Richter, der uns alle Brücken baut.
Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!
Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein (aus Lukas 23)
Der Blick auf Jesus rettet

Titian – Christ and the Good Thief, Public domain, via Wikimedia Commons
Gemälde: „Christus und der gute Schächer“ (ca. 1566) von Tizian (Tiziano Vecellio). Es hängt heute in der Pinacoteca Nazionale in Bologna (Italien).
Hier ist die tiefere Bedeutung dieser Szene:
1. Die theologische „Loslösung“ (Dynamik vs. Statik)
Der gute Schächer (Dismas) wirkt im Gegensatz zu Jesus fast schwerelos.
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Jesus hängt schwer und statisch am Kreuz, festgenagelt, den Kopf bereits gesenkt. Er trägt die „Last der Welt“.
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Der Schächer hingegen zeigt eine überraschende Dynamik. Wenn Sie genau hinsehen (insbesondere auf die Beine und den Oberkörper), scheint er sich fast aktiv in Richtung Jesus zu drehen oder zu strecken. Kunstkritiker beschreiben oft, dass er weniger am Kreuz zu „hängen“ scheint, als vielmehr in einem Moment der spirituellen Erhebung zu schweben. Sein Körper folgt seinem Blick – weg vom eigenen Leid, hin zur Erlösung.
2. Das fehlende „Fesseln“ der Seele
Ein faszinierendes Detail: In vielen Darstellungen (und auch hier angedeutet) wird der gute Schächer oft nur mit Seilen gebunden dargestellt, nicht genagelt wie Jesus. Tizian nutzt diese Freiheit der Gliedmaßen, um eine körperliche Antwort auf das geistige Versprechen zu malen.
Das „Reich“, von dem Jesus sprach („Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“), wird hier visuell vorweggenommen. Der Schächer stirbt zwar körperlich, aber seine Haltung ist bereits die eines Auferstehenden, der sich dem Licht (Jesus) zuwendet.
3. Der Licht-Effekt
Achten Sie auf die Beleuchtung: Ein fast übernatürliches Licht verbindet die beiden Gesichter. Während der Rest des Bildes im dunklen, manieristischen Stil versinkt, bildet die Beziehung zwischen dem bittenden Gesicht des Schächers und dem sterbenden Antlitz Jesu eine eigene, helle Einheit.
Zusammenfassend: Kern der Bildaussage: Es ist der Moment, in dem der Glaube des Schächers ihn bereits über sein physisches Leiden hinaushebt. Sein Körper drückt aus, was seine Seele tut: Er „springt“ förmlich in die Verheißung Jesu hinein.
O.a. Zusammenfassung der Experten-Deutungen erfolgte durch Gemini 3 Pro (KI)
Christus wird auch auf der Erde über alles herrschen
Drittens: Der Herrscher. Christus ist auch der Herrscher der Welt. Und er möchte einmal diese Herrschaft ganz dem Vater übergeben. In der Eingangsworten (Präfation) des heutigen Christkönigs-Festes wird das schön ausgedrückt. „Wenn einst die ganze Schöpfung seiner Herrschaft unterworfen ist, wird er dir, seinem Vater das ewige, alles umfassende Reich übergeben.“ Und dann wird dieses Reich beschrieben. Es ist „das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit der Liebe und des Friedens.“ Das sind alles Güter, die wir zutiefst im Herzen ersehnen.
Der gemeinsame Blick auf Christus bringt mehr Gerechtigkeit, Liebe und Frieden in die Welt
Und wenn wir Christus in uns herrschen lassen, die Betonung liegt darauf, dass es in unserm Innersten geschehen muss, dann kommt durch uns mehr Wahrheit, Leben, Heiligkeit, Gerechtigkeit, Liebe und Frieden in die Welt. Er möchte in uns und durch uns herrschen. Als Herrscher ist er freilich immer auch unser Richter. Und Maß seines Gerichtes ist immer die Liebe, inwieweit seine Liebe in uns herrschen darf. Lassen wir ihn in uns herrschen, damit wir aus ihm heraus leben und handeln können.
Wie stehe ich vor Gott da und nicht wie stehe ich vor den Menschen da
Wichtig ist immer die Frage: Wie stehe ich vor Gott da? Nicht: Wie stehe ich vor den Menschen da? Was denken und meinen die Leute so über mich? „Was du in den Augen Gottes bist, das bist du,“ sagt der heiliger Franz von Assisi. Er möchte in uns herrschen. Das gelingt freilich nicht immer, aber gerade da bleibt er der Richter, der uns alle Brücken baut.
Liebe Brüder und Schwestern!
Christus der König. Er ist der Hirte, der sich um uns sorgt und kümmert. Er ist der Heiland, der die große Wunde des Todes heilt. Er ist der Herrscher, der in uns und durch uns herrschen will. Und dann sind da die Wort von John F. Kenndy, mit denen ich begonnen habe: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, frage, was du für dein Land tun kannst.“ Und genau diese Worte dürfen wir am Christkönigsfest neu lesen, nämlich auf Christus hin: „Frage nicht nur was Christus für dich tun kann, frage, was du für ihn tun kannst?“ Daran entscheidet sich alles. „Christus König, wir rufen zu dir.“ Amen.
ENDE DER PREDIGT VON PFARRER MAXIMILIAN PÜHRINGER
Aus der Bibel im heutigen Sonntags-Evangelium

Evangelium
Lukas 23, 35b–43
Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein ..
In jener Zeit, verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns!
Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Bildnachweis: FPP AI
Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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